Interview mit Hannes Hörber – Strategien für erfolgreiches Kanzleimarketing

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Shownotes

In dieser Podcast-Episode spreche ich mit Hannes Hörber, einem Rechtsanwalt aus Erlangen, über seine Spezialisierung auf Gesellschafts-, Wirtschafts- und Vertragsrecht. Hannes beschreibt seinen Ansatz als ‚ausgelagerte Rechtsabteilung‘ für Unternehmer und betont die Bedeutung eines breiten Netzwerks und der Kommunikation.

Wir diskutieren auch detailliert die Elemente effektiver Akquise und Marketingstrategien für Anwälte, einschließlich der Nutzung von Social Media und der Bedeutung der Fokussierung und Priorisierung.

Hannes teilt wertvolle Einblicke aus seiner eigenen beruflichen Reise und gibt Tipps für junge Anwälte, wie sie erfolgreich ihre eigene Kanzlei aufbauen können.

 Herzlich willkommen zu einer neuen Episode des Kanzleimarketing-Podcasts. Heute an meiner Seite Hannes Hörber, Rechtsanwalt für Gesellschaftsrecht, Wirtschaftsrecht und Vertragsrecht aus Bayern, genauer gesagt aus Erlangen und ich würde, bevor ich zu viel selbst in die Vorstellung gehe, am besten dir selbst die Bühne einmal überlassen, stell dich doch gerne einmal kurz vor, wer bist du, Name habe ich ja schon gesagt, was machst du, wo kommst du her und stell dich gerne einfach einmal kurz vor.

  Herzlichen Dank Sebastian zunächst mal für die Einladung. Dann herzliche Grüße an alle Zuhörer und Zuseher, die gerade dabei sind. Rechtsanwalt aus Erlangen, wie gesagt, nicht Bayern, sondern Franken. Da legen wir immer besonders Wert drauf, aber auf jeden Fall in den Bereichen Gesellschaftsrecht, Wirtschaftsrecht und Vertragsrecht unterwegs.

In den Bereichen sehe ich mich auch als Generalist, als sogenannte ausgelagerte Rechtsabteilung und berate dabei meine B2B-Mandanten hauptsächlich, also Unternehmerinnen und Unternehmer, die hier ratsuchend sind. Dabei bereite ich unmittelbar bei Fragestellungen, die aufkommen oder diene als Dirigent, als Hausarzt im Endeffekt, um dann an spezialisierte Kollegen und Kolleginnen weiterzugeben, wenn es Spezialmaterie bedarf.

Das mal so im Großen und Ganzen.

  Spannend. Das bedeutet, du betreust deine Mandanten, betreust Unternehmen und gibst quasi auch dann, wenn es mal von der Fragestellung her deine Rechtsgebiete verlassen würde, Aus deinem Netzwerk Empfehlungen weiter, bewegst dich eben sehr gezielt in deinen Rechtsgebieten. Branchen offen, wenn ich es richtig verstanden habe, oder gibt es da eine Branchenspezialisierung?

 das Interessanteste an meinem Beruf und an dem Modell, das ich fahre, dass ich aus verschiedensten Branchen Unternehmerinnen habe. Das reicht vom klassischen Handwerksbetrieb bis auch tatsächlich zu Onlyfans-Darstellerinnen. Völlig buntes Publikum und das ist das, was jeden Tag den Reiz neu ausmacht.

Alles, was ich direkt abfangen kann, fange ich ab, aber zum Wohle des Mandanten und zum Wohle seiner Interessen weiß ich eben auch genau, wo meine Grenzen sind und dann ist ein besonders gut aufgestelltes, breites Netzwerk wichtig, um dann an die entsprechenden Spezialisten abzugeben. Sei es im Steuerrecht, sei es dann im Familienrecht mal.

Also das ist dann immer ein Punkt, wo man sagen muss, Hände weg, aber ich betreue meine Mandanten auch in dem Bereich und sage dann, ich suche dir die passende Person aus, stelle den Kontakt her, übermittle die ersten Informationen und im Zweifelsfall spiele ich auch Übersetzer, wenn das Juristendeutsch dann doch zu kompliziert wird.

  Das ist gar nicht so unwichtig, da jemanden an seiner Seite zu haben, der kompetent übersetzen kann. Das finde ich ist auch so der größte oder einer der größten Skills, wenn es um den Bereich Akquise im weitesten Sinne, aber generell auch die Kommunikation geht. Also nicht nur im Juristendeutsch sich zu artikulieren, das ist sehr wichtig für die Abarbeitung, für die eigentliche Beratung.

Aber für die Kommunikation mit Mandanten oder auch mit potenziellen Mandanten ist es natürlich ein sehr, sehr wertvoller Skill, wenn man da wirklich das Ganze so runterbrechen kann, dass auch jeder versteht, der jetzt nicht tagtäglich mit der Materie zu tun hat. Das stimmt auf jeden Fall. Klingt definitiv nach einem spannenden Tagesgeschäft.

Also ein sehr breites Spektrum, wie du gerade gesagt hast. Wie bist du auf diese Spezialisierung gekommen? Wann hast du entschieden, ich möchte Unternehmen beraten? Und Sonst in die anderen Bereiche ausklammern.

  Das hat alles vor Vor über zehn Jahren jetzt mittlerweile doch schon angefangen, als ich gar nicht als Anwalt in das Berufsleben gestartet bin, sondern als Jurist in einem Unternehmen selber. Da habe ich in einem Unternehmen, ein junges Startup gewesen, im weitesten Weg Legal Tech unterwegs und da habe ich quasi die Rechtsabteilung darin aufgebaut.

Erstmal geschaut, welche Rahmenbedingungen müssen denn in einem Unternehmen alles stimmen, müssen aufgebaut werden, welche Vertragsstandards müssen eingehalten werden. Compliance und Datenschutz war auch vor zehn Jahren schon ein Thema, allerdings deutlich kleiner. Und auf solche Dinge habe ich aufgepasst und das wollte ich dann, nachdem ich aus dem Unternehmen dann ausgeschieden bin, eben immer weitermachen, habe mir zwischenzeitlich die Anwaltszulassung geholt, war dann nochmal in einer Großkanzlei aus Nürnberg beschäftigt, allerdings auch in der internen Rechtsabteilung, also auch hier wieder eher ein Job, der einer Rechtsabteilung entsprechen würde.

Und so hat sich das quasi durch mein ganzes Berufsleben gezogen, die eigene Anwaltskanzlei immer parallel laufen gehabt, aber eben auch parallel immer zu Anstellungen in Unternehmen, im Mittelstand, in Konzernen, zuletzt bei einem Immobilienentwickler in der Rechtsabteilung und Und daher kenne ich auch beide Seiten.

Ich kenne sowohl die anwaltliche Seite, in der ich mich selber vermarkten muss, gleichzeitig kann ich mich aber auch perfekt in meine Mandanten reinversetzen, weil ich es aus eigener Praxis weiß, worum geht es eigentlich, was sind die wirtschaftlichen Notwendigkeiten, wo brauche ich auch mal eine Grauzone und wo muss der Jurist sein.

Nicht nur den Finger heben, sondern auch mal die Ärmel hinterkrempeln, so wie ich gerade, und dann auch mal richtig zupacken. Also das hilft nicht nur Probleme bewundern, sondern Probleme lösen, steht da im Vordergrund. Und weil das einfach ein Riesenspaß ist, für mich nach wie vor, also wenn juristische Arbeit zu einem wirtschaftlichen Erfolg im Unternehmen führt, der allen nachhaltig Spaß macht, dann ist das für mich der größte Erfolg und taucht mir dann schlicht auch.

Und so habe ich mir dann gedacht, nachdem ich Im letzten Unternehmen, das haben wir dann mit Erfolg verkauft an einen großen Investor und dann war für mich auch dieses Kapitel inhaltlich abgeschlossen. Da habe ich mir gesagt, da kommt nichts mehr nach und dann bin ich eben 100% in die Selbstständigkeit wieder zurückgegangen, zu den Wurzeln quasi und berate seitdem zu 100% als Selbstständiger, aber als Einzelanwalt meine Unternehmermannschaften.

  Das ist eine sehr spannende Reise. Da gab es ja einige Abschnitte, die klangen sehr spannend. Ein Zitat fand ich wirklich sehr, sehr gut. Mit Problemen bewundern bringt nicht viel. Das stimmt. Das ist eine sehr gute Einstellung. Vor allem finde ich es auch gut, die Einstellung, dass du sagst, es ist schön, in deiner Arbeit zu sehen, wenn du als Rechtsanwalt mit deiner Beratung auch etwas bewegen kannst, was auch dem Unternehmer hilft.

Weiterhilft, das ist ja ein Fokus, wo ich behaupten würde, der ist nicht immer bei der Rechtsberatung so den, den viele als erstes sehen. Würdest du da mitgehen? Würdest du sagen, dass nicht alle deiner Kolleginnen und Kollegen darauf achten, sondern eher einfach so quasi, wie soll ich sagen, einfach streng nach Gesetz quasi agieren und vielleicht weniger das Unternehmen im Blick haben und wahrscheinlich

  Das ist ein bisschen das Problem auch unserer Ausbildung, dass wir auf den Konfliktfall, auf den Störfall geprägt sind. Überall in unserer Ausbildung und in jedem Gesetz geht es immer nur darauf, wann geht was schief, wo ist das Risiko, wo sollte man die Finger davon lassen. Und das Wirtschaftsleben lebt in gewisser Weise auch von einem bisschen Risiko.

Und das muss man als Anwalt oder als Jurist erstmal in seinen Kopf reinbekommen und dahin auch den Switch, quasi den muss man gedanklich machen. Wenn man ein Risiko sieht, dann darf man nicht sofort davon abraten, sondern da muss ich im Sinne des Unternehmens schauen, welches Risiko ist es wert, dass ich es bewusst eingehe und dann mich rechtlich natürlich dahingehend absichere, wenn es dann wirklich knallt.

Dass dann die Folgen daraus zumindest abgemildert werden oder ich sie in meinen vertraglichen Regelungen vorweggenommen habe. Und deswegen das kann nicht jeder Jurist, das will auch nicht jeder Jurist. Viele auf gut Deutsch wollen den Arsch an der Wand haben und manche sagen sich, da gehen wir jetzt mitten rein und probieren auch mal eine schöne Grauzone aus.

So ein schönes, sattes Grau im mehrrechtlichen Bereich, da stecken oft die Umsätze drin. Und das muss ich eben Bereit sein, auch mal mitzugehen. Natürlich nie illegal, das ist ganz klar, aber ein guter Jurist kennt eben auch die Grenzen und muss die natürlich auch seinem Mandanten ganz klar vermitteln und auch mal sagen, Stopp, hier wird aus dem Graubereich ein Bereich, den wir nicht betreten dürfen und dann darf ich auch nicht mehr mitspielen als Jurist.

Und das ist genau der Reiz, den mein Berufsalltag so mit ausmacht.

  Ja, spannend. Ich denke auch, dass da der Punkt dem Unternehmer, dem Mandanten am Ende einfach auch die Entscheidungsgrundlage zu geben überhaupt einmal, dass man sehen, dass man überhaupt entscheiden kann als Unternehmer an der Stelle, ja, ich gehe hier vielleicht ein Risiko ein. Gegebenenfalls eine Grauzone, dann muss man halt schauen, wie grau ist sie und welche Risiken gibt es, aber was steht eben auch als Upside daneben, anstatt zu sagen, man versucht alles absolut korrekt zu machen, aber bewegt sich dann am Ende eben als Unternehmen gar nicht mehr fort.

Und erzielt dann am Ende auch schlechtere Umsätze. Ein Beispiel ist ja häufig, als Startup hast du ja auch Erfahrung, wenn man frisch gründet, gibt es ja so viele Themen, die man angehen muss. Und sei es vom Datenschutz über Compliance über alles Mögliche bis hin ins Arbeitsrecht, von Tag 1 an perfekt zu starten, ist ja unmöglich.

Da würde man ja gar nicht erst loslegen. Und dann eben jemanden an seiner Seite zu haben, der kompetent beraten kann und zu sagen, klar, uns fehlt XYZ, aber wir starten jetzt erstmal mit den wichtigsten Punkten, vielleicht auch die, die man von außen sehen kann, mit dem größten Hebel am Ende und arbeiten uns dann nach und nach zu den weiteren Themen fort.

Das ist sicherlich auch sehr, sehr relevant und ich kann mir vorstellen, um so ein bisschen den Bogen zum Marketingaspekt, das ist ja der Kanzleimarketing-Podcast, zu schlagen. Dass das auch eine Stärke ist, die du sehr, sehr gut in Akquise und Marketing ausspielen kannst, weil von dem, was ich sehe, ist bei vielen Kanzleien das Marketing sehr problem- oder gesetzgetrieben.

Also entweder man spricht von Problemen, die man angeben muss oder von Gesetzen, die man umsetzen muss, zum Beispiel DSGVO und Co., Aber selten von Chancen, Möglichkeiten, die ja besonders interessant eben für die Unternehmer sind. Deswegen jetzt mal so die Frage an dich. Wie ist deine Einstellung zum Thema Akquise, zum Thema Marketing?

Und was verstehst du eigentlich darunter?

  Also ich habe einen wahnsinnigen Spaß dran an Akquise und Marketing und da hilft mir wieder ich eigentlich aus der Unternehmerseite komme und ich verstehe mich auch als Anwalt selber, als Unternehmer und ein Unternehmen, das keine Marketing betreibt, das keine Akquise betreibt, wird untergehen, ganz klar und das ist auch bei den Kanzleien am Ende des Tages so, hier wieder das alte Problem, wenn ich nur von Risiken und Problemen ausgehe, das ist nicht sexy, das lässt sich schlecht vermarkten, wenn ich aber als Kanzlei sage, durch meine Beratung und Gestaltung kann ich dir einen Mehrwert bieten.

Und dann diesen Mehrwert tatsächlich im Marketingbereich auch noch an den Mann bringe, und zwar so, dass es versteht, durch plastische Beispiele, echte Tipps und Tricks, die man anwenden kann, dann kann ich darauf natürlich aufbauen. Und dann macht auch die Akquise Spaß, sei es jetzt über verschiedene Social-Media-Kanäle, ganz klassisch über Mundpropaganda, in den seltensten Fällen über eine Zeitungsanzeige oder die gelben Seiten. Aber auch noch was ganz klassisches Vorträge halten. Das ist etwas, was nach wie vor am besten zündet, aber warum? Weil ich als Anwalt, als Kanzlei immer auch personenbezogen bin. Ich baue ein Vertrauen auf zu meinem Berater. Gerade im B2B-Bereich, der Geschäftsführer oder der Vorstand, der muss mir vertrauen, damit die auch mal offenlegen, was vielleicht schiefläuft gerade im Unternehmen.

Da muss man ja ansetzen. Und das ist natürlich was, wo Marketing hilft reinzukommen. Gleichzeitig hilft es aber auch, das Vertrauen zu stärken und dann läuft die Akquise fast von allein.

  Das ist ein sehr, sehr wichtiger Punkt, den du da drin hattest, und zwar das Thema Vertrauen aufbauen. Das ist aus meiner Sicht auch das Wichtigste. Vertrauen aufzubauen, weil ohne Vertrauen, es geht ja um eine Rechtsberatung und wie du schon gesagt hast, da gibt es ja auch heiklere Themen. Das ist ja jetzt nichts, was man irgendwie mit jedem besprechen kann und möchte.

Das heißt also gerade im B2B-Bereich sehe ich das auch ganz genauso. Das Vertrauen ist noch mal wichtiger vielleicht als im B2C-Bereich, wo man eine kürzere Frage hat, wo man vielleicht auch nach anderen Sachen schaut. Aber gerade beim Thema Unternehmensmandate, was ja auch in der Regel eine langfristige Beziehung ist, eine langfristige Zusammenarbeit, da Vertrauen aufzubauen, ist wirklich der Schlüssel.

Darüber gibt es sicherlich viele verschiedene Möglichkeiten, wie man das erreichen kann und es ist sicherlich auch immer am Ende die Mischung, die es macht.

 Kurzer Hinweis in eigener Sache. Diese Episode hat keinen Sponsor denn ich bin kein Influencer, sondern Agenturinhaber. Ich habe schon lange eine Agentur für Kanzleimarketing und möchte dir jetzt auch gar nichts verkaufen. Im Gegenteil ich biete allen Hörern dieses Podcast einen kostenfreien Kanzleimarketing-Report an.

Der ist genau das Richtige für dich wenn du dir vielleicht ein bisschen unsicher bist, welcher Kanzleimarketing-Kanal ist denn der Richtige. Ist es eher die Website, klassisches Blog-Marketing für die Suchmaschine, ist es LinkedIn, sind es andere Kanäle und welche Themen solltest du dort veröffentlichen um wirklich lukrative und interessante Mandate zu akquirieren.

Wenn das Themen sind, wo du sagst, da bist du dir noch nicht zu 110% sicher, dass du auf dem richtigen Weg bist oder du hättest gerne mal einen Blick von außen, dann geh jetzt gerne auf kanzleimarketing-report.de und fordere dir einen kostenfreien Report an. Das kostet dich wie gesagt nichts, außer 60 Sekunden um ein paar Fragen zu beantworten Und zwar nicht in einem lästigen getarnten Verkaufsgespräch, sondern du füllst einfach nur einen Fragebogen aus.

Das sind 5-6 Fragen, dann bist du damit gleich fertig, vieles zum Anklicken. Und anschließend wenn du sagst, der Report hat dir viel gebracht oder du konntest wenigstens eine hilfreiche Sache davon mitnehmen, freue ich mich gerne über eine Bewertung. Das ist aber alles keine Kühlschränke versteckt keine versteckten AGBs Einfach nur ein kostenfreier Report, der individuell für dich von mir erstellt wird.

Jetzt weiter mit der eigentlichen Folge.

 Aber was mich besonders interessieren würde, du hast dich selbstständig gemacht, wie bist du zu den ersten eigenen Mandanten gekommen?

  Das war natürlich schwierig gewesen. Also man startet von null auf gleich, dann bastelt man sich mit einem mehr oder minder guten Homepage-Baukasten, den es gratis im Internet gibt, die erste Seite, die nichts besseres ist als eine erste Visitenkarte. Also ein optisches Highlight war es damals nicht. Ich möchte behaupten, es ist bis heute nicht.

Die klassische Homepage nutze ich auch fast für meine Akquise nicht mehr. Aber so ist es mal losgegangen und die ersten Mandate sind dann allerdings fast ausschließlich über Mundpropaganda reingekommen. Das ist aus dem näheren persönlichen Umfeld, aus dem eigenen Netzwerk herausgekommen, indem man einfach mal streut, hallo, hier bin ich, jetzt geht's los.

Das war damals allerdings noch völlig ohne Fokus auf den Bereich B2B und Gesellschaftsrecht, da kam am Anfang mal alles rein. Das ist auch ein gewisses Learning als Kanzlei, als Jurist dann. Ist das denn überhaupt gut? Taugt das was, dieses Modell? Oder muss man hier ordentlich nachschärfen, um sich selbst zu optimieren, selbst dann auch zu fokussieren und dafür sich seinen Weg zu finden?

Aber so kamen die ersten Mandanten rein, mehr oder weniger gute Mandate, dann ganz viele Mandate, die meinten, das geht auch alles umsonst, weil man kennt sich ja, das ist ein ganz schwieriger Bereich gerade für Starter und so wurde das dann Stück für Stück aufgebaut und irgendwann kam Social Media dazu und da muss ich sagen, da ging es dann erst richtig los.

Und seitdem ist also auch, wie ich es Anfangs schon gesagt habe, meine Homepage spielt fast keine Rolle mehr. Das ist mal, damit man bei Google überhaupt gefunden wird, aber der Rest läuft über andere Kanäle.

  Als du angefangen hast mit Social Media, warst du da schon auf die Themen spezialisiert, auf die du heute spezialisiert bist oder hast du auch noch mit diesem offeneren Ansatz, mit dem du generell erstmal die Gründung vollzogen hast, auf Social Media gestartet? Wie war die Situation zu dem Zeitpunkt?

 Social Media habe ich angefangen im September 2017, also vor knapp sieben Jahren damals und tatsächlich noch ohne größeren Fokus. Damals habe ich die Kanzlei auch quasi so als Moonshine-Kanzlei nach Feierabend hauptsächlich betrieben und da war es mir vor allem wichtig gewesen, ein gutes Netzwerk aufzubauen.

Da war es weniger die Mandantenakquise, da war es mehr Netzwerkakquise und aus dem Grund habe ich da vor allem aktuelle Urteile gemacht. Besprochen zusammengefasst die mal interessant war mal einfach nur witzig waren skurril waren um reichweite zu schaffen erst mal eine präsenz zu zeigen dass man immer überall wieder auftaucht der name mal bekannt wird und die mehr dass ich das dann genutzt habe umso fokussierter wurde es dann zunehmend mit den jahren aber am anfang ging es erst mal darum Gesehen zu werden, Sichtbarkeit aufzubauen und nach der Sichtbarkeit kam die Reichweite und nachdem Sichtbarkeit und Reichweite da war, dann kam die Fokussierung, um Sichtbarkeit und Reichweite letzten Endes dann auch auszunutzen, um die passenden Mandate zu finden.

  Ja, spannend. Also sprich, das erste Ziel war es auch generell, erstmal anzukommen, gesehen zu werden, auch von Kolleginnen und Kollegen. Ja, und über dieses Netzwerk, was du dir darüber aufgebaut hast, später dann quasi überzugehen, zu akquirieren. Wir sprechen von Instagram zum Start, das ist richtig, oder?

 richtig, Instagram und damals noch Facebook, wobei das ja mittlerweile eher... Ja, ein Anhängsel ist, ja, es läuft halt mit, aber hauptsächlich Instagram, früher auch noch mehr Xing, als das noch aktiver war, schwappt jetzt deutlich rüber auf LinkedIn, aber Instagram ist so der Hauptstamm, wo ich nicht aktiv bin, das ist YouTube und TikTok.

Da bin ich nicht der Typ dafür. Das ist eine andere Mentalität, die dahinter steckt, viel Dynamik und das bin ich dann doch nicht. Authentizität auf den ganzen Netzwerken, das ist auch das, was funktioniert und wenn ich weiß, dass das eine Schauspielerei ist, die nicht hinhaut, dann lieber gleich die Klinge davon lassen.

  kann ich nur bestätigen. Also auch wenn man jemanden jetzt wirklich nicht kennt, das erste Mal sieht oder auch mehr mal als dann sieht auf einer Social Media Plattform. Es fällt einem irgendwann schon auf, ob die Person jetzt dahinter steht. Also wenn ich auf TikTok jetzt anfangen würde, Tänze zu machen und keine Ahnung, wie ich da was über Kanzleimarketing rüberbringen könnte, fällt mir jetzt aktuell gerade die Idee dazu.

Das würde ja auch nicht funktionieren, weil das wäre mir wahnsinnig unangenehm und ich würde es vor allem auch dann deshalb nicht langfristig durchziehen. Ich würde wahrscheinlich den ersten Upload schon nicht schaffen. Und ich glaube gerade auch dieses Langfristige, Ist auch sehr, sehr wichtig und sehr, sehr unterschätzt.

Viele haben gerade bei organischen Maßnahmen, sprich bei Marketingmaßnahmen ohne zusätzliches Werbebudget, ja, eine falsche Vorstellung, wie schnell das geht. Ich poste dreimal und dann ist mein Postfach voll und ich bin völlig überarbeitet, deswegen poste ich jetzt mal lieber noch gar nicht. Und das ist ja eher so ein langfristiger Prozess, wie du es auch schon beschrieben hast, wo man sagen muss, Ich habe auf LinkedIn gelesen diese Woche, du hast den 777.

Beitrag auf Instagram veröffentlicht, was bedeutet, seit 2017 hast du den ersten veröffentlicht, also über 100 Beiträge im Jahr.

 Ja.

 schon ordentlich, auf jeden Fall. Erst mal ein Kompliment dazu. Hast auf jeden Fall sehr lange durchgehalten, wahrscheinlich auch, weil es sich unterm Strich gelohnt hat, oder?

Ja.

  Auf jeden Fall, ja. Also auf der einen Seite, es macht einfach Spaß, komplexe Sachverhalte in einfacher Sprache In einem sehr begrenzten Textfeld dann auch noch rüberzubringen. Aber so schleift man quasi seine eigene Denkweise und seine eigene Sprache, Kommunikationsfähigkeiten. Natürlich, das ist ein wunderbares Training dafür.

Auf der anderen Seite natürlich auch kommen immer wieder Sehr regelmäßig Mandate darüber rein, wo es dann heißt, ich habe den und den Beitrag gelesen. Das Thema betrifft mich gerade. Kannst mich da unterstützen? Also einmal direkt von Mandanten, die das brauchen, die einen Bedarf haben. Gleichzeitig aber natürlich auch von Kollegen, die sagen, Mensch, ich habe diese Anfrage bei mir gerade auf dem Tisch.

Ich habe aber gesehen, du hast dazu was geschrieben. Und dann kann ich natürlich als Rucksackberater quasi ein Mandat weitergeleitet bekommen von Kollegen und da lohnt sich sowohl der Beitrag als auch das Netzwerk dann natürlich.

  Das ist auch ein Punkt, den man vielleicht nicht zuerst auf dem Schirm hat, wenn man startet. Klar, man kann direkt die potenzielle Mandantschaft ansprechen, aber Kollegen merken sich ja auch, gerade wenn man sehr, sehr fokussiert auf Ein Themengebiet oder ein Bereich eben postet und sichtbar ist, dann Schleift sich der eigene Name eben mit dieser Verbindung, was das Wichtige ist, der eigenen Expertise ein.

Und man bekommt eben auch Empfehlungen über Content von Leuten, die am Ende bei einem landen, die den Content nie gesehen haben, aber das eigene Netzwerk sieht den Content und empfiehlt dann entsprechend eben weiter. Also ja, ich höre das auch regelmäßig von Kunden, habe es auch schon selbst öfter mal erlebt, dass ich empfohlen wurde, auch von Leuten, die ich selbst gar nicht kenne, einfach nur, weil sie meine Beiträge lesen, Das ist auch immer ganz spannend auf jeden Fall.

  Und da wird natürlich der Profi, welche Punkte es alles braucht, um wahrgenommen zu werden. Jetzt bin ich in einem Bereich mit dem Gesellschaftsrecht eingegangen. Der ist nicht so sexy und der ist auch nicht so verbreitet. Das heißt, ein cooler Strafverteidiger, der jeden Tag woanders ist und super Storys zu erzählen hat oder eine Familienrechtlerin, die über verschiedene Rosenkriege berichten kann, die fallen natürlich deutlich mehr auf als ich.

Aber wenn die wissen, im Hintergrund ist noch einer, der kann sich mit den Themen beschäftigen, die auch bei mir aufploppen. Ja, gut, dann habe ich natürlich auch was gewonnen. Also deswegen, nur weil man vielleicht selber das Thema hat, dass eine Nische bedient, heißt das nicht, dass man sich nicht an den anderen Reichweiten da bedienen kann.

Klar.

  Und dazu auch ein Punkt aus meiner Erfahrung. Gerade auf Social Media, das ist nochmal anders als jetzt auf der Website mit Blogbeiträgen, aber gerade auf Social Media, Muss man aufpassen, dass man nicht so in diesen Rausch gerät, dass man unbedingt mehr Reichweite einfach nur, um die Reichweite zu erzielen, generiert oder Likes einfach nur der Likes willen und sich deswegen dann verstellt und eben das Ganze ein bisschen aufweicht, also die Positionierung ein bisschen ausweitet.

Das ist schon so eine Falle, in die viele treten, weil Klar, wenn ich jetzt über ein sehr spezifisches Thema im Gesellschaftsrecht einen Beitrag mache, wo es vielleicht nochmal branchenspezifisch tiefer reingeht, begrenze ich ja die Zielgruppe, die potenziell überhaupt Interesse daran haben könnte, schon mal enorm.

Dann bin ich vielleicht am Wochenende am Grillen oder war mit dem Rennrad unterwegs oder auf dem Golfplatz, habe da ein Bild gemacht und denke mir, komm, ich habe schon lange nichts mehr auf LinkedIn gepostet oder auf Instagram oder wo auch immer. Poste ich das doch mal und mache einen schlauen Spruch dazu, bekomme ich auf einmal sehr, sehr viele Likes, sehr, sehr viel Reichweite.

 Ja.

 Da muss man aufpassen, dass man nicht in die Falle tritt und sagt, na gut, hat bis jetzt super funktioniert, ich gehe gerne golfen, ab sofort mein Content rein Golf. Würde ich nicht empfehlen, weil ich habe lieber gezielt wenig Reichweite von genau den richtigen Personen, als dass ich Tausende Personen, irgendwie 10, 20, 30.000 Personen erreiche.

Die sich aber eigentlich überhaupt nicht für mein Thema interessieren und wahrscheinlich nie Bedarf haben können, einfach weil sie zum Beispiel gar nicht in dem Bereich unterwegs sind, in dem ich überhaupt das anzubieten habe. Also spannend ist auch immer, ich habe verschiedene Postings probiert, seit ich selbstständig bin, sehr, sehr viel Beiträge auch für mich selbst gemacht.

Und darüber, wo Anfragen einfach bei mir selbst eingegangen sind, waren immer die Beiträge, die ganz wenig Reichweite und vielleicht nicht mal einen Like hatten, einfach weil sie so hochspezifisch waren. Dass sie nur für genau meine Zielgruppe relevant waren.

 Das ist ein ganz

 hast gesagt.

 ansprichst, vor allem auch, wenn ich kurz da einhaken darf. Es gibt ja sehr große Anwaltsprofile auch mit mehreren 10.000 Followern. Die haben eher das Problem, die bekommen dann zu viele Anfragen. Das ist natürlich auch etwas, was man dann im Kanzleialltag, in seinem eigenen Betrieb dann wieder abfangen muss.

Wie viele falsche Mandanten muss ich rausfiltern, die plötzlich nicht mehr zu meinem spezifischen Thema kommen, mit denen ich nichts anfangen kann, die am Schluss noch alles umsonst haben wollen, weil auf Instagram muss ja alles umsonst sein, das ist doch ganz klar. Und daher ist auch eine kleine, aber eine aktive, echte Reichweite mit guten Connections, mit guten Netzwerken, das ist dann auch was, was wirklich umsatzrelevant sein kann.

Die Reichweite als solche bringt mir als Betrieb erstmal gar nichts.

  Absolut, solange man nicht als Influencer über die Reichweite Umsatz generieren kann, sondern es eben über eigene Angebote wie Beratungsangebote beispielsweise macht, sollte man den Fokus auf das Endergebnis legen und dann reverse ingenieren. Also wenn ich zu wenig Anfragen generiere, Würde ich immer einen Schritt zurückgehen und schauen, an welcher Stellschraube muss ich drehen.

Habe ich zu wenig Reichweite, erreiche ich die falschen Personen? Woran könnte es liegen? Aber ich würde nicht quasi rein an der Reichweite optimieren, nur um die Reichweite optimiert zu haben. Und ein Punkt, den du indirekt angesprochen hast, es gibt ja viele große Profile, teils von kleinen, teils von großen Kanzleien, die viel Reichweite erzeugen.

Und man muss da auch aufpassen, wen man sich als Vorbild nimmt. Also gerne schauen, was machen Kolleginnen, was machen Kollegen, wer macht was gut, wo kann ich mir was abschauen, das ist ja völlig in Ordnung. Aber immer im Hinterkopf behalten, in welcher Situation ist diese Person. Also beispielsweise eine Großkanzlei im B2C-Bereich, die braucht auch mehr Reichweite.

Die kann diese Mehranfragen, die dann eingehen, auch ganz anders handeln als jetzt eine Einzelkanzlei. Und eine Einzelkanzlei im B2B-Bereich, da brauche ich eben nicht diese Reichweite, genau wie du es gesagt hast, sondern da ist es mir wichtiger, tatsächlich darauf zu schauen, dass ich relevante Reichweite habe.

Was du vorher auch meintest, war, es gibt eine Kanzlei-Website. So richtig relevant in der Marketing-Strategie verwoben ist die aber nicht. Würde ich sagen, das deckt sich auch so mit meinen Erfahrungswerten. Bei Kanzleien, die auf Unternehmensmandate ausgerichtet sind, in Rechtsgebieten, die wirklich nur für Unternehmen relevant sind, gibt es einfach oft relativ wenig Suchvolumen plus eine sehr starke Bindung an die Kanzlei, mit der man vielleicht schon seit Jahren zusammenarbeitet.

Und deswegen suchen die wenigsten überhaupt dann erstmal nach einer Kanzlei. Trotzdem natürlich wichtig, die Website zu haben. Also wenn ich eine Empfehlung bekommen möchte, ich mir vorher anschauen, wen ich anrufe. Aber grundsätzlich ist da Social Media auch immer meine Empfehlung. Ist anders bei anderen Rechtsgebieten, aber grundsätzlich würde ich da auf jeden Fall mitgehen.

Das heißt also, deine Erfahrung ist auch jetzt in deiner spezifischen Nische, ist die Website nicht der akquisisch stärkste oder relevanteste Kanal. Das habe ich richtig

 Ja, also das ist auf jeden Fall meine Erfahrung. Die mittelständischen Unternehmen oder auch die größeren Konzerne funktionieren hauptsächlich bei Empfehlungen, da entweder einer aus der Geschäftsleitung kennt einen Bestandteil, Oder der bereits beratende Steuerberater hat gute Erfahrungen mit dem und dem Anwalt gemacht.

Und so zieht man dann zusammen. Wenn dann natürlich nach einem noch gegoogelt wird, weil jeder schaut natürlich nach, wem vertraue ich hier irgendwas an, dann ist ein gut gepflegtes Profil mittlerweile, entweder auf Social Media oder vor allem auch ein gut gepflegtes LinkedIn-Profil, deutlich interessanter für die Entscheider als das, Eine Homepage, die vielleicht noch wunderbar bunt ist und wo man ein bisschen durchscrollen kann.

Die wollen auf einen Schlag gezielt Informationen haben. Die habe ich zum Beispiel auf einem LinkedIn-Profil. Welche Stationen hat er, wo ist er gerade aktiv, bumm, bumm, bumm. Was treibt er den ganzen Tag? Das sehe ich dann wiederum auf anderen Social Media Kanälen. Und so formt sich ein Bild einer Person und diese Person wird beauftragt.

Es werden selten Kanzleien beauftragt, außer in einer Größenordnung, wo ich sowieso schon die Großkanzleien habe. Die werden nach Namen und noch mehr nach Haftungsvolumen ausgesucht. Also wie gut ist die Berufshaftpflichtversicherung, denn ich kaufe mir die Haftung in erster Linie ein. Und danach kaufe ich mir vielleicht noch einen Namen ein.

Aber am Ende des Tages und gerade der Mittelstand, der kauft von Menschen. Das ist doch ganz klar. Der Geschäftsführer will wissen, Wen habe ich am Telefon? Mit wem arbeite ich zusammen? Wie tickt der? Versteht der mich? Verstehe ich ihn überhaupt? Das war wieder beim Thema Kommunikation. Funktioniert das Ganze?

Und dann geht es aber auch durch die Decke. Dann wird das eine langfristige Geschichte, eine schöne Zusammenarbeit, eine Partnerschaft und das ist das, wo wir hinwollen eigentlich.

  Ja, absolut. Also das ist ein sehr, sehr wichtiger Punkt. Menschen kaufen von Menschen. Social Media ist ein soziales Netzwerk, kein Markennetzwerk. Deswegen funktionieren... Beiträge und Co. über eben Unternehmensprofile einfach deutlich schlechter, wenn ich sie nicht zusätzlich mit Werbebudget befeuere, als über ein Personenprofil und natürlich als Person baue ich ja Vertrauen zu einer anderen Person auf.

Nehmen wir mal riesige Marken, Coca-Cola mit einem Werbebudget von X und einer Unternehmenshistorie von Y, nehmen wir mal raus, aber sobald ich da, solange ich nicht in dieser Liga spiele, ist es doch viel einfacher, mich als Person zu vermarkten. Und darüber auch vertrauen leichter und besser auch aufzubauen kleiner tipp hier am rande für dich aber vor allem auch für die zuschauer auf linkedin gerade wenn man unternehmen mit einer gewissen größe versucht zu akquirieren und auf linkedin aktiv ist ein gepflegtes profil hat und regelmäßig postet würde ich versuchen mir so eine liste raus zu suchen mit so den Top 10, 20, 50, 100 Unternehmen, die ich akquirieren möchte, die so wirklich meiner Traumzielgruppe entsprechen und dann dort wirklich von oben nach unten alle Mitarbeiter versuchen, in mein Netzwerk zu holen, die relevant sind.

Ich würde immer ganz oben anfangen und versuchen, Geschäftsführerinnen, Geschäftsführer, generell Unternehmensführung ins Netzwerk bei mir reinzubekommen. Also sprich, da die erste Kontaktanfrage rauszuschicken. Und sobald ich diese Person bei mir im Netzwerk habe oder eben die Führungsriege, sage ich mal, würde ich auch die anderen C-Levels und so weiter dann mit hinzufügen.

Vorteil ist, wenn ich jetzt als Angestellter eine Kontaktanfrage von jemandem bekomme und sehe als gemeinsamen Kontakt meinen Chef, dann nehme ich an. Und je mehr Personen ich im Netzwerk habe aus so einem Unternehmen, desto mehr Personen aus diesem Unternehmen sehen meine Beiträge. Und wenn man dann irgendwann mal am Tisch sitzt, habe ich auch schon öfter von Kunden als Rückmeldung bekommen und es wird ein Problem diskutiert, dann sagt irgendwann mal jemand, ja, da habe ich vom Herrn Hörber was gelesen, einen Beitrag, der hatte da etwas drüber und der hatte da eine ganz gute Idee und wenn dann drei, vier, fünf, sechs Personen am Tisch noch sagen, habe ich auch gesehen, dann ist das eine sehr, sehr, sehr gute Verhandlungsposition, die man sich da selbst bringen kann.

Also deswegen, es lohnt sich auf jeden Fall, sich da mit dem Relevanten Leuten einfach zu vernetzen und auch langfristig zu denken und da eine Beziehung eben aufzubauen, weil Vertrauen entsteht ja einfach auch nicht von heute auf morgen.

  Das ist ein sehr guter Tipp, werde ich auch noch mehr beherzigen als bisher, also sehr gut, ja, wunderbar.

 Das haben wir wirklich festgestellt.

  wieder kein Sprint natürlich, das muss wachsen bestimmt.

  Ja, das haben wir wirklich festgestellt und auch gemessen. Also wenn die oberste Person im Unternehmen im Netzwerk ist und ich dann die Person drunter anfrage, die nehmen eigentlich fast so 100% an. Das ist wirklich so ein kleiner Hack am Rande. Wie viel Zeit investierst du denn in die Akquise, ins Thema Marketing, zum Beispiel pro Woche oder pro Monat, wie du das am besten sagen kannst?

 Das ist in meinem Tagesablauf tatsächlich fest mit eingebaut. Also das sind relativ, oder ich weiß nicht, für mich empfinde ich es als relativ viel mit ein bis zwei Stunden am Tag schon.

  Sehr gut.

  Die Netzwerke zu lesen, darauf zu reagieren, zu kommentieren, dann natürlich die eigenen Beiträge zu schreiben, die Urteile dafür rauszusuchen oder ein eigenes Erlebnis aus einem Mandat so umzuformen, dass es einen schönen Post gibt. Also das ist schon was, wo ich Zeit investiere und ich sehe es als Investment, wenn am Ende des Tages nämlich ein Mandat dabei rauskommt, dass mir einen entsprechenden Umsatz bringt.

Dann hat es sich auf jeden Fall gelohnt und deswegen bin ich schon mit ein, zwei Stunden am Tag unterwegs.

  Sehr gut. Das finde ich auch, dass man da einen klaren Fokus drauf legen sollte. Mir hilft es persönlich sehr stark, wenn ich mir Auch die Zeit im Kalender schon vorab dafür blocke. Ich habe da einfach wiederkehrende Termine, eben auch für meine eigenen Marketingaktivitäten und ich finde auch, man sollte das gut unterbringen.

Es kommt natürlich häufig die Aussage, würde ich ja auch gerne machen, aber die Zeit habe ich nicht. Wie schaffst du es, dass du ein bis zwei Stunden pro Tag tatsächlich in das Thema investieren kannst?

  Das ist Teil von meinem ganzen Geschäftsmodell, dass ich meine Kanzlei so ausgerichtet habe, Dass ich nicht zwei, drei, vierhundert Mandate im Jahr habe, sondern unter hundert Mandate, die aber sehr, sehr gut sind. Also sowohl vom Umsatz her als auch von der Zusammenarbeit her, sodass ich die Zeit habe. Und das ist jetzt eine Frage von Henne und Ei.

Also mit irgendwas muss man anfangen. Es gibt Kanzleien, die wollen dieses Massegeschäft haben. Sei es Verkehrsunfälle, da kann ich 200, 300, 400 im Jahr durchprügeln, KI-gestützt vielleicht sogar noch, dann funktioniert das. Ist aber halt nicht mein Geschäftsmodell. Und mein Geschäftsmodell erfordert es, wenn ich hochwertige Mandate will, dass ich die sehr spezialisiert aussuche und sehr spezialisiert akquiriere.

Und dafür braucht es Zeit. Und die nehme ich mir dann auch. Also wenn einer sagt, er hat keine Zeit, dann weiß er vielleicht noch nicht ganz, wo er hin will. Sobald ich aber fokussiert unterwegs bin, werde ich auch die Zeit dafür finden, mir meine Traummandate, meine Traumkunden zu akquirieren. Muss ich mir nehmen.

  Das ist eine gute Einstellung, das muss ich mir nehmen, das ist wirklich eine sehr, sehr gute Einstellung. Was ich da so ein bisschen zwischen den Zeilen rausgehört habe, ist, um eben diesen Fokus zu schaffen, um diese Zeit am Ende freizuräumen oder besser zu reservieren, weil da ist sie ja im Prinzip immer, musst du auch oft Nein sagen, also sprich auch viel ablehnen, was du theoretisch natürlich rein fachlich bearbeiten könntest, Aber was eben dann am Ende wahrscheinlich das Gesamtkonstrukt deutlich stören würde, wenn du dann irgendwie zwischen der Beratung von Unternehmenskunden dann doch noch irgendwie da einen Fall mit einem Blitzerfoto oder einen Unfall oder eine Scheidung bearbeiten würdest, ist also eine Sache von Priorisierung am Ende.

 Genau, Priorisierung und auch Fokussierung. Das ist natürlich, wenn man B2B berät, dann kommt der Geschäftsführer auch um die Ecke und sagt, in meiner Eigentumswohnung ist ein Mieter drin, den will ich raus haben, was mache ich jetzt? Solange das minimalen zeitlichen Umfang umfasst, macht man dazu eine Aussage.

Sobald das aber irgendwie ein echtes Mandat draus wird, Wird sofort abgegeben. Das wird klar kommuniziert, da ist wieder die Kommunikation eben gefragt, aber ich will mir selber meinen Fokus nicht verwissern. Das verstehen die Mandanten, weil sie selber ja auch in ihrem Geschäftsbereich so unterwegs sind und so ticken.

Dann ist es aber wichtig, dass ich wieder ein aktives, gutes Netzwerk habe, in das ich das abgeben kann und wo ich genau weiß, die ticken und funktionieren genauso. Die Bearbeitung ist genauso gut wie meine eigene Beratung. Im Idealfall sogar noch besser, weil spezialisierter. Und dann sind alle zufrieden.

Ich habe meinen Fokus, mein Mandant ist zufrieden, ein Geschäftspartner, ein Kollege ist auch zufrieden, das Netzwerk lebt und wirft vielleicht sogar das nächste Mandat ab.

  Das ist auch ein wichtiger Punkt. Natürlich könnte man irgendwie versuchen, alles selbst abzuarbeiten, aber jemand, der eben nur den Mieterfall bearbeitet, jemand, der sich nur um Unfälle kümmert, Der hat natürlich auch einfach viel mehr Erfahrung und wird es vielleicht am Ende besser machen, als man es selbst gemacht hätte.

Vor allem sind auch die Prozesse eben da und am Ende ist das Ergebnis wahrscheinlich für alle beteiligten Parteien das Bessere und auch die Empfehlung, die man ausspricht am Ende, wenn es eine gute Empfehlung ist, wirkt die sich ja auch positiv wiederum auf die eigene Personenmarke, die es ja am Ende ist, die man am Ende ja immer pflegt, aus und auch das stärkt ja die Geschäftsbeziehung eher, als dass sie Darunter leiden würde, wenn man sagen würde, ich empfehle jetzt jemanden weg, wenn es jetzt für was komplett anderes

 Also ich sehe Empfehlungen auch als Teil der Akquisition des Marketings. Einmal sehen meine Kollegen, der schickt mir nicht irgendwelche Schrottmandate, sondern das sind gute, auch lukrative Mandate und schicken mir genauso welche zurück. Mein Standing baut sich dadurch natürlich auf. Genauso ist das eine mittelbare Akquise.

Alle wissen, aus welchem Bereich ich komme und aus welchem Bereich ich vor allem nicht komme. Und so ist das ein Ping-Pong-Spiel, das hin und her geht. Bei meinen Mandanten spricht sich das genauso rum, die sagen, okay, der Hörber kennt sich in dem und dem Bereich super aus, aber der kennt auch in jedem anderen Bereich einen.

Wenn ich natürlich immer blank bin, stehe ich irgendwann selber auch als schlechter Berater da. Wenn die aber wissen, der kennt immer jemanden, sei es ein Steuerberater, ein Wirtschaftsprüfer, zur Not ein Fahrradhändler, dann steigert das mein Standing und das ist mittelbare Akquise, weil die dann natürlich sagen, die können es nämlich auch weiterempfehlen, guten Gewissens.

  Spannender Punkt. Das ist sicher was, was man so im Studium nicht lernt. Ich habe kein Jura studiert, habe es aber auch im Marketingstudium nicht so gelernt. Gibt es einen Punkt oder generell Themenbereiche, wo du sagst, das hättest du im Studium gerne mitgenommen, rein mal abseits der rechtlichen, fachlichen Thematik, eher so in Bezug auf Akquise und auf Marketing studieren?

  Natürlich alles, was in dem Bereich Unternehmertum zu tun hat. Die meisten, die Jura studiert haben, das Referendariat absolvieren, kommen eben nicht in einem Staatsdienst unter als Richter. Daraufhin werden wir ja alle ausgebildet, sondern landen am Schluss als Anwälte auf dem Markt und haben keine Ahnung, wie sie eine BWA lesen, wie sie ihr eigenes Unternehmen aufbauen, führen.

Da gibt es hervorragende Berater dafür. Frank Zander zum Beispiel hattest du ja auch schon in deinem Podcast.

  Mhm.

 Das sind tolle Leute, die ihre Erfahrungen aus der Praxis, wo sie auch selber auf die Schnauze gefallen sind, jetzt weitergeben. Und das ist etwas, das findet einfach im Studium und Referendariat nicht statt.

Also das hätte ich mir gewünscht. Auf der anderen Seite, wir sind alle gut ausgebildete, studierte Menschen. Wer den Unternehmerdrang hat und das Unternehmergen auch ein bisschen hat, der kriegt es dann auch auf die Ketten.

  Ja, spannend. Das ist wirklich so ein Punkt, das unternehmerische. Abseits vom rein fachlichen Beraten muss man auf sehr viel andere Sachen auch achten. Das stimmt definitiv. Und ja, gibt es da Punkte, wo du sagen würdest, das wäre jetzt ein Rat, was man sich anschauen sollte als junge Rechtsanwältin, als junger Rechtsanwalt, wenn man vielleicht gerade so dabei ist.

Die eigene Praxis zu starten, was sollte man sich anschauen, mit welchen Themen sollte man vielleicht starten, vielleicht auch welche Ressourcen sollte man sich anschauen. Gibt es da einen Rat, den du auf jeden Fall teilen möchtest?

 Genau, also die wichtigsten zwei Punkte, die man als Junganwalt mit, wenn man überhaupt noch die eigene Kanzlei starten will, da braucht, das ist Zahlenkenntnis, man muss sich mit seinen Zahlen beschäftigen und das zweite ist der Bereich, den du auch beackerst, Akquise, Marketing, denn ohne Mandanten brauche ich mir keine Zahlen anschauen, weil eine Null erkenne ich und im Zweifelsfall auch eine Minuszahl, dann geht es den Bach runter, deswegen Akquise, Marketing, Wie funktioniert das, wie überwinde ich mich auch ein Stück weit hinaus zu gehen in die Welt und zu sagen, ich bin der Beste und Tollste oder zumindest ich habe was drauf, was andere nicht können und Marketing, wie stelle ich mich heutzutage dar, was funktioniert, was funktioniert nicht mehr und sich dann auch, wir sind selber Berater, eigene Berater holen, das mache ich auch, wenn ich von etwas keine Ahnung habe, dann hole ich mir einen Profi.

Das erwarte ich mir von meinen Mandanten, dass sie mich holen und genauso, wenn ich von etwas keine Ahnung habe, dann fange ich nicht an, rumzustümpern, sondern dann hole ich mir jemanden, der es kann und dann läuft es auch.

  Das ist ein guter Tipp. Also ich kann es nur unterstreichen, ich versuche auch mir immer Berater zu suchen zu allen Themen. Bei denen ich einfach entweder gar keine Ahnung habe oder eben eine sehr oberflächliche, bevor ich da irgendwie dann selber viel, viel Zeit investiere, um am Ende kein gutes Ergebnis zu produzieren, weil da sowohl Fachwissen als auch Erfahrung fehlen würde, da jemanden zu suchen, für welchen Bereich auch immer, definitiv.

Und soweit ich es rausgehört habe, auch so ein bisschen, ja auch tatsächlich das zu erkennen, wie relevant es einfach ist, dass irgendjemand die Rechnung am Ende auch bezahlen muss. Und dass es halt ohne Akquise auch nicht läuft. Und was ich finde, was man auf jeden Fall auch mitnehmen kann von dem Gespräch, ist die Priorisierung, auch das Ganze im Alltag wirklich regelmäßig konstant unterzubringen, weil kenne ich auch von mir selbst, es gibt immer mal stressige Phasen, wo man einfach sehr viel zu tun hat.

Und wenn man es dann schleifen lässt, dann kommt man in so eine Achterbahn, so eine Umsatz- oder Akquise-Achterbahn, weil es ist ja meistens so ein bisschen nachgelagert. Was ich rein, also Input und Output ist ja nicht simultan, bedeutet, wenn ich heute Marketing mache, habe ich nicht heute vielleicht direkt den Mandanten gewonnen, sondern eben immer eine Zeit.

Deswegen da konstant dran zu bleiben, ist auch was, wo ich sagen würde, kann man auf jeden Fall mitnehmen. Hast du bewiesen, dass das auch funktioniert? Mit über 777 Beiträgen jetzt glaube ich schon auf Instagram, dass man da auch dranbleiben kann und ja, trotzdem das Tagesgeschäft am Ende noch bewältigt.

Das stimmt. Spannend.

 gut sein. Spaß soll man dabei schon auch haben.

  Ja, das stimmt, das ist wichtig, auf jeden Fall. Man verbringt ja viel Zeit damit, deswegen sollte es auch ein bisschen Spaß machen. Das ist ein guter Tipp am Ende. Ja, sehr gut. Hat mich sehr gefreut. Falls du noch was zu ergänzen hast, sehr, sehr gerne. Ansonsten, wo würde ich jetzt als Zuhörer am besten schauen, wenn ich mehr über dich erfahren möchte?

Wo suche ich dich? Wo finde ich dich am besten?

  Also man findet mich da am besten, so wie wir es heute schon besprochen haben, natürlich auf Instagram. Da erzähle ich viel von meinem Alltag und auch von aktuellen Urteilen. Und ansonsten, wer beruflich mit mir zusammenarbeiten möchte, kann sich auch gerne bei LinkedIn umschauen. Auch da bin ich regelmäßig aktiv mit Beiträgen.

Und einfach vorbeischauen, ansonsten eine E-Mail schreiben, anrufen, wenn es Themen gibt und dann schauen wir, ob wir zusammenkommen. Ansonsten ganz herzlichen Dank für das Gespräch, lieber Sebastian. Den Tipp von vorhin werde ich auf jeden Fall beherzigen zu LinkedIn, wie man das richtig macht. Da ist man ja ständig im Optimierungs- und Verbesserungsprozess und deswegen hat sich der Austausch mit dem Profi natürlich schon gelohnt.

  Ich kann mich auch nur bedanken. Es hat mir großen Spaß gemacht. Es war ein sehr spannendes Gespräch. Ich denke, da kann der eine oder andere sehr, sehr viel mitnehmen. Einerseits Motivation, andererseits auch viele, viele Tipps, die du einfach mitgegeben hast. Da kann man auf jeden Fall viel mitnehmen. Hat mich sehr gefreut.

Vielleicht sprechen wir auch noch ein zweites Mal, werden wir sehen. Und jetzt erstmal vielen Dank und ja, bis demnächst.

  Bis bald, auf welchem Kanal auch immer.